Amalgam ist der silberfarbige Füllstoff, der seit Jahrzehnten als weitverbreitester Stoff in der Zahnmedizin zur Versorgung von kaubelasteten Seitenzähnen verwendet wurde. Amalgam ist kostengünstig und » es hält» oft Jahrzehnte. Es ist chemisch gesehen eine Legierung zwischen feinem, gefeiltem Metallpulver ( ca 60% Silber und Zinn, Kupfer, Zink und andere Metalle in unterschiedlicher Menge ) und Quecksilber. Durch das Vermischen des Pulvers mit dem Quecksilber entsteht eine plastische Knetmasse, die man sehr gut in die für eine Füllung vorpräparierten Zähne einstopfen kann. Amalgam ist das einzige Metall, das sich bei Zimmertemparatur plastisch verformen lässt und dann erhärtet. Tatsache ist aber, dass Quecksilber in Dampfform höchst toxisch ist für jeden erdenklichen, lebenden Organismus. Als ich als Student vor bald 30 Jahren das erste Mal selber aktiv mit Amalgam zu tun hatte, bin ich im ersten Moment erschrocken. Ich hatte zwar schon einige Füllungen selber im Munde, aber ich wusste ja nicht, woraus das Material bestand. Als Studenten der Zahnheilkunde mussten wir die Füllmaterialien natürlich selber anmischen und so kam es, dass ich mich an meine Kindheit erinnerte, wo uns Mutter und Lehrer vor dem Zerbrechen eines Fieberthermometers warnten. Wenn sich das dort enthaltene Quecksilber über den Boden ergoss, war eine Reinigung fast nicht mehr möglich; man hat deshalb empfohlen, den betroffenen Raum mehrere Tage lang dauernd zu lüften und ihn längere Zeit nicht mehr zu betreten. Das Quecksilber, das zum Glück oder bezüglich der hier behandelten Problematik leider einen sehr tiefen Dampfpunkt von ca. 45 Grad besitzt, hat sich jeweils verflüchtigt und war nicht mehr sichtbar nach unterschiedlich langer Zeit. Die entstandenen Dämpfe wurden aber von Mensch und Tier eingeatmet und aufgenommen. Dies ist die nämlich die schnellste Möglichkeit für Quecksilber, in den Körper zu gelangen.
Meine Erfahrungen und das Wissen um das Zerbrechen eines Fieberthermometers habe ich jahrelang ignoriert bis ich aufmerksam die immer wieder auftauchenden, kritischen Stimmen gegen die Anwendung des Amalgams auffing und mich zu informieren begann. Das Wissen konnte man sich am besten in naturheilkundlichen Kreisen aber später auch in Kreisen der Komplementärmedizin holen. In den letzten Jahren gibt es immer häufiger Studien im Rahmen der Umweltmedizin, welche sich mit dem Problem der Schwermetalle Blei, Cadmium, noch andere und eben Quecksilber beschäftigen. Die riesige Menge von Informationen sprachen alle gegen das Amalgam. Und als wir Zahnärzte Ende der Achtzigerjahre für sehr viel Geld Amalgamabscheider ( sprich Quecksilberabscheider) in unseren Praxen von Gesetzes wegen installieren mussten, weil das Quecksilber in den Kläranlagen die Bakterienkulturen schädigte und sich im Klärschlamm sammelte, der dann nicht mehr als Dünger (!) verkauft werden konnte, da entschloss ich mich, Amalgam nicht mehr für meine Patienten zu verwenden. Bestärkt wurde ich weiterhin in der Entscheidung, durch die Antwort des Departement des Innern (EDI) unter parlament.ch, zum Thema Amalgam.
Die Industrie hatte in der Zwischenzeit neue Materialien entwickelt, die als Ersatz tauglich sind, sofern man sie richtig verarbeitet. Für mich war es nicht mehr (bio)logisch, ein Stoff im Munde der Patienten zu verarbeiten, was in weit geringerer Konzentration nicht im Abwasser sein darf. Es wäre total jedoch total falsch, alles was früher mit Amalgam erarbeitet wurde heute zu verurteilen. Neue Erkenntnisse haben jedoch die Vermutungen und Erfahrungen der Amalgamkritiker in ein helleres Licht gerückt. In der Zwischenzeit ist die Verarbeitung von Quecksilber in Industrie und Pharmaindustrie längst verboten.
Obschon die Schulmedizin Amalgam früher noch als korrekte Versorgung von Seitenzähnen anerkannte, gab es doch Universitäten in der Schweiz ( Zürich ), die den Studenten die Amalgamtechnik nicht mehr lehrten. Man muss wohl oder übel zur Kenntnis nehmen, dass heute folgende Tatsachen «wissenschaftlich» erhärtet sind:
- Die Atemluft von Amalgamträgern enthält je nach Füllungsanzahl mehr oder weniger Quecksilberdämpfe.
- Raucher «produzieren» wegen der erhöhten Temperatur mehr Quecksilberdampf.
- Diese Dämpfe werden leicht über die Schleimhäute ( Mund, Rachen ), bzw. Lunge aufgenommen.80% des anfallenden Dampfes werden resorbiert; flüssig aufgenommenes Quecksilber ( z.B. verschlucktes ) wird dagegen nur zu ein paar Prozenten resorbiert.
- Das aufgenommene Quecksilber wird am ehesten im Zentralnervensystem, in der Niere und der Leber gespeichert. Die Halbwertszeit für die Ausscheidung ist sehr hoch zwischen 15 und zwanzig Jahren. Im Zentralnervensystem ist die Ausscheidung nicht mehr möglich !
- Schwermetalle ( u.a. eben Quecksilber ) beeinflussen die Zellen des Immunsystems in hemmender Weise.
- Der Quecksilbergehalt im Gewebe korreliert mit der Anzahl Füllungen.
- Säuglinge sind bereits bei der Geburt quecksilberbelastet; die Belastung korreliert mit der Anzahl Füllungen der Mutter!
- Aus den Amalgamfüllungen, welche sich ja dauernd in speichelnasser Umgebung befinden, lösen sich Korrosionsprodukte, welche Quecksilber enthalten. Besonders hoch ist dieser Effekt, wenn der Speichel sauer ist. Falls sich mehrere Metallegierungen ( z.B zusätzlich Gold ) im gleichen Mund befinden, fliessen galvanische Ströme, welche Korrosion und damit die Freisetzung von unedlen Metallen ( eben Quecksilber, Silber, Zinn, Zink ) begünstigen.
- Durch die mechanische Kaubelastung wird ebenfalls Material aus den Füllungen herausgelöst. All diese frei gewordenen Stoffe gelangen mit der Nahrung in den Verdauungstrakt.
- Quecksilber hat eine hohe Affinität zu Proteinstrukturen. Proteine sind mit Sulfhydrilgruppen ( S-H ) aneinandergereihte Aminosäuren. Diese SH-Verbindungen werden durch Quecksilber besetzt, so dass wichtige Proteinstrukturen wie zB Enzyme inaktiviert werden. Der Körper versucht diese Enzyme fortlaufend neu zu bilden. Bei länger dauernden Quecksilberbelastungen fehlen dem Organismus aber die notwendigen essentiellen Aminosäuren, besonders bei zusätzlich mangelhafter Ernährung.
- Quecksilber lagert sich gerne an Membranstrukturen wie zB. Zellwänden an und hemmt so die lebensnotwendige Ernährung und Entgiftung der Zelle.
- Schwermetalle zu welchen Quecksilber zählt lagern sich auch im sogenannten Grundsystem ab und verschlacken dieses. Das Grundsystem nach Pischinger ist ein allumfassendes Bindegewebe zwischen allen Zellen und Organen, das diese mit Nährstoffen versorgt und auch entgiftet. Es ist erwiesen, dass den biochemischen Vorgängen im Körper biophysikalische Steuervorgänge übergeordnet sind, welche eben über dieses Grundsystem laufen. Ist dieses durch Schadstoffe verschlackt und durch falsche Ernährung übersäuert, sind essentielle Steuermechanismen gestört oder gar blockiert. Die Schulmedizin ignoriert die Funktion dieses Pischingersystems.
Bei all dem Wissen muss man sich sofort fragen, ob man nicht dadurch eine Art «Amalgamkrankheit» erleidet. Tatsächlich wird dem Quecksilber eine lange Reihe von klinisch manifesten Symptomen nachgesagt. Eine eigentliche «Amalgamkrankheit» ist von der Schulmedizin jedoch nicht anerkannt, weil die linear-kausale Denkweise eine eindeutige Ursache-Wirkung Beziehung nicht erkennen lässt. Aus der Erfahrung mit amalgamsanierten Patienten wissen die komplementärmedizinisch arbeitenden Zahnärzte jedoch, dass die Symptome einer Quecksilberbelastung individuell sehr verschieden sind. Je nach Konstitution des Betroffenen gibt es am häufigsten die sogenannten vegetativen Störungen, Gelenkbeschwerden, Migräne, hormonelle Störungen ( z.B Unfruchtbarkeit ) Darmbeschwerden, neurologische Störungen, Resistenz gegen übliche Therapien, Hautprobleme, Elektrosensibilität und viele andere Beschwerden. Eine schulmedizinisch feststellbare Allergie ( Hauttest ) gegen Quecksilber bzw. Amalgam ist relativ selten. Es handelt sich bei den Beschwerden eher um eine Unverträglichkeit des Materials. (Eine kritische Wertung zahnärztlicher Materialien finden Sie unter sso.ch). Die Problematik besteht meines Erachtens darin, dass in jungen Jahren die meisten Menschen regulationsfähig genug sind, um die Belastung auszugleichen. Prof. Heine hat nachgewiesen, dass das Altern der Entwicklung einer chronischen Entzündung des oben erwähnten Grundsystems gleicht. Die Beschwerden stellen sich demnach erst ein, wenn das Grundsystem älter geworden ist, beziehungsweise wenn es mit anderen schädigenden Einflüssen zusätzlich belastet wurde. Die psychischen Belastungen sind hier in keiner Weise auszuschliessen.
Man muss sich bewusst sein, dass das Amalgam eine dauernde Grundbelastung für den Organismus darstellt, der 24 Stunden lang unter Energieaufwand ausreguliert werden muss.
Es ist bei all dem Wissen nicht richtig, mit Panik auf das Amalgamproblem zu reagieren. Die vorliegende Information soll Ihnen ermöglichen, Ihre Belastung abschätzen zu lassen. Sie alleine werden dann entscheiden, ob und wann Sie allenfalls Ihr Amalgam entfernen lassen wollen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Entfernung ebenfalls eine nicht unerhebliche Belastung für den Körper darstellt.